Cat Ba und Halong Bay

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Nach dem ich aus Sapa in Hanoi wieder angekommen beginne ich sofort mit der Planung für die Halong Bay. Wäsche abgeben, Schuhe trocknen und nun? Es gibt wieder dieses „tolle“ Castaway Angebot des Hostels, dass mir immer noch zu teuer erscheint und eher nach einer Saufpartytour anmutet. Im Foyer treffe ich auf Ina aus Hamburg. Sie möchte auch in die Halong Bay. Ihr Zeitplan ist etwas enger als meiner, da sie innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums auch noch wieder in den Süden nach Saigon möchte.

Ich recherchiere noch eine Weile und entscheide mich alleine nach Cat Ba zu reisen – die größte Insel in der Nähe der Halong Bay. Ich hoffe, dass ich so arbeiten, entspannen und die Halong Bay zu erkunden am Besten kombinieren kann. Ich buche mich in ein Doppelzimmer des Woodstock Beach Camp auf Cat Ba ein. Nach den Hostels mit den Frühaufstehern in Hanoi und Sapa freue ich mich darauf ein wenig mehr zu schlafen und mein eigenes Zimmer zu haben. Abends treffe ich Ina noch mal, wir unterhalten uns ziemlich lange. Schade, dass unsere Reisepläne gerade nicht zusammenpassen.

Nach nur einer Nacht in Hanoi fahre ich mit dem öffentlichen Bus Richtung Cat Ba nach Hai Phong. Dort angekommen fahre ich mit einem Motorrad Taxi weiter zum Hafen. Immer wieder eine interessante Erfahrung mit einem 20kg und einem 7kg Rucksack bei einem Fremden auf den Roller zu steigen. Ich habe es überlebt. Vor dem Ticketstand der Fähre fängt mich eine nervige Dame ab, die angehblich für die Firma der Fähre fährt. Ich will aber gerade gar kein Ticket kaufen und nur auf Toilette, da kommt dann eine andere Dame um die Ecke, die mir den Weg um zur Toilette in ein Restaurant zeigt. Es gab natürlich an der Fähre auch eine, aber das wäre ja zu einfach gewesen. Die Dame, die mir den Weg gezeigt hat wartet dann auch wie eine Mutter vor der Tür und verwickelt mich danach in ein Verkaufsgespräch. Karten von Cat Ba, Postkarten und Regencapes sind im Angebot. Eine Karte für Cat Ba ist bei der Größe der Insel nicht sinnvoll, die Postkarten sind hässlich und es regnet gerade nicht. Außerdem wollte ich auch nur auf Toilette. Also flüchte ich in Richtung fähre, darf mir noch anhören, dass sie studieren möchte und dafür Geld braucht ob ich nicht ein paar Münzen meines Landes hätte. Ich komme aus Bangkok, ihr wisst schon 😉 Ich laufe also wieder in die Arme der anderen Dame, ein anderes Bedürfnis habe ich auch noch. Hunger. Also erstmal ein Ban Mi. Das gute ist an solchen Stellen gibt es immer mindestens einen Stand und so ein Sandwich mit etwas Gemüse, nicht definierbaren Fleisch (meist Schwein) und Ei kostet nur einen Euro. Ich nehme die vegetarische Variante. Nun ja. Die Ticket Dame nervt mich immer noch und ich kaufe schließlich von ihr das Ticket. Bei ihr ist das Ticket 5 EUR teurerer als an dem Ticketstand an dem sie mich weggefischt hat. Die Damen im Ticketschalter waren einfach nur extrem passiv und so werde auch ich mal wieder abgezogen. So ist das in Asien leider und der ein oder andere Urlauber kommt deshalb nicht wieder. Spricht man mit den Vietnamesen darüber sind sie sich dessen bewusst und viele dieser Leute die Touristen abziehen sind nicht furchtbar beliebt. Es gibt viele Leute, die einem diese Fallen wirklich ersparen wollen und so muss man immer wieder neues Vertrauen in die Leute haben.

Das Woodstock Beach Camp ist derzeit noch sehr abgelegen. In einem Jahr, wird man eine ganz gute Busanbindung haben. Für mich war die Fahrt dahin etwas aufwendiger, aber es hat sich gelohnt. Eine sehr schöne Unterkunft mit Blick auf die Bucht und Strand vor der Tür. Nette Holländer, die das Camp managen und laute Vietnamesische Eigentümer. Dennoch ein super Platzt zum Entspannen.

Ich bin gegen 22 Uhr da. Etwas essen und dann erstmal arbeiten. Bei 6h Zeitverschiebung ist es gerade so noch zu deutschen Arbeitszeiten. 😉 Am nächsten Tag arbeite ich zunächst morgens ein wenig und leihe mir dann ein Roller aus. Beim Frühstück habe ich Emma und Alex aus England kennengelernt. Sie ziehen in ein Hotel in der nächsten Stadt um, um ein bisschen mehr das Nachtleben kennenzulernen. Nach meiner Runde auf der Insel und der Erkundung der Preise für eine Bootstour für die Halong Bay treffe ich die beiden in einem Restaurant wieder und esse mit ihnen Mittag. Ich esse dort die leckerste Meeresfrüchte Suppe, die ich bisher gegessen habe. Eine leichte Schärfe, der Koch war hat unter anderem in Thailand gelernt, viele verschiedene Meeresfrüchte, sehr guter Pulpo und knackiges Gemüse. Im Anschluss daran gehen wir zusammen an einen Strand in der Nähe. Er ist schöner als bei Woodstock, dafür ist es etwas gefüllter. Es ist aber noch Offseason und so hält es sich in grenzen. Wir dürfen aber hin und wieder Asiaten bei ihrem Strandbesuch beobachten. Ein asiatischer Strandbesuch muss offensichtlich von mindestens einem professionellem Fotografen oder einem der so tut begleitet werden. Nach 30 Minuten Posing und ggf. Wasserberührung an den Füßen – viele können nicht schwimmen – ist der Strandbesuch in der Regel vorbei.

Am nächsten Tag geht es auf Bootstour in der Halong Bay. Ich werde mit dem Moped abgeholt. Am Minibus wartet ein israelisches Pärchen und zwei Russen, die sich gerade noch ein Ban Mi reinstopfen. Die Russen sprechen kein Englisch. Mit Google Translate versuchen sie Russisch auf Englisch zu übersetzen und wir sprechen in ihre Handys in Englisch und es erscheint übersetzt der Text. Eine mühsame Konversation, die auch durch die eingeschränkten Fähigkeiten von Google schnell ermüdet. Die Sonne scheint, leicht bewölkt und es ist relativ warm. Wir fahren mal wieder zu einer Affeninsel. Der Plan wurde leicht geändert. Ich sehr nur zwei Affen – vielleicht ist unter den Touristen noch der ein oder andere aber da werde ich nicht fündig. Der Strand ist wahnsinnig schön und vergleichbar mit Thailändischen Stränden, auch das Wasser ist hier ziemlich klar. Die Russen sind sehr langsam und die Israelis bleiben am Strand und so klettere ich alleine mit anderen Reisegruppen auf die Felsen. Der versprochene Tourguide ist nicht mit uns unterwegs. Von oben gibt es einen schönen Blick auf die aus den Meer ragenden Felsen. Nach dem wir weiterfahren wird der Wellengang etwas stärker und die Israelin ist seekrank. Wir fahren durch die Felsen durch und kommen gegen Mittag in einer Bucht mit extrem vielen Booten an. Von dort können wir mit Kanus unter Felsen hindurch fahren und so abgelegene Buchten und anschauen. Sehr schön. Hier treffe ich auch auf die Castaways und Holger und Sebastian. Sie begegnen mir aber nur kurz beim Kanufahren. Danach gibt es ein leckeres Mittagessen mit einem ganzen Fisch für alle und verschiedenen anderen vietnamesischen kleinen Gerichten. Die anderen wissen nicht wie man ein Fisch filetiert und so übernehme ich das.

Wir fahren weiter. Es wird etwas kühler. Sonne und Wolken wechseln sich ab. Ich genieße die Fahrt an Deck und die beeindruckenden Felsformationen. Mit den Israelis habe ich noch eine spannende Diskussion. Dem Mädel ging es nach dem Mittagessen zum Glück besser. Am Ende der Fahrt kommt es zur Bezahlung. Nun ja, die Israelis hatten einen günstigeren Preis vereinbart und ich habe mir wurde mehr versprochen als geleistet wurde und so reduziere ich den Preis auf denen der Israelis plus den Preis, den sie für den Transfer aufgerufen hat. Damit ist sie nicht zufrieden gewesen, aber ich hab auch keine Lust mich von ihr übern Tisch ziehen zu lassen und so gehen wir auseinander. Für mich war es ein super schöner Tag.

Ich miete mir anschließend noch einen Roller und fahre mit dem Richtung Woodstock. Auch hier war wieder handeln angesagt. Ich wollte den Roller über Nacht und am morgen wieder abgeben. Also mir das Taxi sparen. Beim zweiten Vermieter bekomme ich es schließlich zu einem Preis der mir angemessen erscheint. Leider bin ich zu spät oder zu früh und treffe auf ca. 150 andere Mopedfahrer im Stau wartend, dass die Straße wieder geräumt wird. Für den Bau der Straße wird im Moment Fels weggesprengt und dann mit dem Bagger die Straße geräumt. Dafür wird die Straße dann mal 1-3h gesperrt. Ich muss ca. 45 Minuten warten. Während dessen versuche ich möglichst an den Anfang der Masse zu kommen und mit Öffnung der Straße überhole ich alle Vietnamesen, damit ich nicht in der Staubwolke fahren muss. Nun ja. Ich glaube ich bin im Vietnamesischen Straßenverkehr angekommen.

Im Woodstock gab es an dem Abend Hot Pot. Ein großer Topf mit Gemüsebrühe und Gemüse. Dazu gibt es Platten mit rohem Fleisch, Gemüse, Kräutern und Reisnudeln, die man in der Brühe gart. Sehr leckere Angelegenheit.

Ein Gedanke zu „Cat Ba und Halong Bay“

  1. Eine Übersetzung mit Google Translate ist zwar besser als keine, jedoch nach meiner Erfahrung nur für kurze einfache Sätze brauchbar.
    Schöne Bilder und viele tolle Eindrücke, wir sehen uns die Seite öfter an.

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