Royal National Park: 8 Figure Pools und brennende Palmen

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Ich bin in Otford bei Freunden untergekommen und der Royal National Park ist vor der Haustür. Was liegt da näher als eine Wanderung durch selbigen zu unternehmen.

Der Royal National Park wurde 1879 gegründet und ist damit der älteste National Park Australiens und der zweitälteste der Welt, nach Yellowstone, USA – danke Wikipedia. Ich mache mich früh morgens am 14. Dezember auf den Weg. Im Gepäck habe ich 3 Liter Wasser und genügend Essen um über den Tag zu kommen. Im Park selbst gibt es keine Möglichkeiten Wasser nachzufüllen und so sollte man eine gute Reserve an Wasser dabei haben.

Es ist wolkenlos. Die Sonne brennt bei 27°C bereits morgens ganz gut auf der Haut. Ich wandere zunächst auf dem Waldweg zur Garawarra Farm. Am Anfang gibt es schöne Blicke auf das Meer. Danach ist es ein Waldweg der an die mitteleuropäischen Wälder erinnert. Man hört viele Vögel, die meisten verstecken sich ganz gut. Hin und wieder gibt es ein paar Kokatoos und King Parots zu sehen. Schlangen und Spinnen sind mir nicht über den Weg gelaufen. An der Garawarra Farm angekommen lege ich eine kurze Trinkpause ein. Hierher könnte man auch mit dem Auto fahren. Willkommen fühle ich mich hier nicht. Die Farm grüßt mit Betreten Verboten und Kein Trinkwasser.

An der Farm biege ich ab zum Küstenwanderweg. Traumhafte Blicke auf Meer und die Burning Palm, Palm Beach und den Palmen Jungle. Die Palmen brennen glücklicherweise nicht. Zunächst an den Strand ein wenig essen und dann weiter durch den Palmen Jungle. Hier erklärt sich auch warum es brennende Palmen heißt. Es liegen so viele trockene Palmenblätter auf dem Boden, dass es wenig Vorstellungsvermögen braucht, dass hier eine gute Grundlage für ein ansehnliches Feuer vorhanden ist. Einige tote Palmen und Schneisen zeugen von vergangenen Feuern.

Aus dem Palmen Jungel gehe ich zunächst wieder Richtung Strand. Schön sieht er aus, aber ich freue mich erstmal auf die 8 Figure Pools und lasse den Strand links liegen. Über die Felsen steigt man entlang der Steilküste. Vor der Steilküste liegen Felsplateaus und in diesen sind Löcher die mit dem Meereswasser einen schönen natürlichen Pool bilden. Ich bin begeistert, aber noch gar nicht am Ziel. Nach etwa 20 bis 30 Minuten komme ich an den „richtigen“ Pools an. Diese sind noch imposanter. Hier treffe ich auch auf ein paar mehr Menschen. Ein Männerpärchen vergnügt sich in einem der Pools und nach und nach treffen noch ca. 30 andere Jugendliche an den Pools ein. Ich hatte glücklicherweise zunächst genügend Selfie freie Zeit um einfach nur diese beeindruckende Naturkulisse zu genießen. Umso mehr Touris ankommen umso mehr Selfies werden geschossen. Selfie hier Selfie da. Baden ohne Kamera scheint schwierig geworden zu sein. Nun gut. Ich nutze auch die Selfie Begeisterten um von mir ein paar Fotos schießen zu lassen. 😉

Im Schatten der Felswand genieße ich mein Mittagessen. Die Wellen schlagen gegen das Felsplateau und ein Grüppchen nach dem anderen posiert für Fotos und geht danach wieder. Ein paar Leute kommen aus nordwestlicher Richtung über vermutlich den in Open Street Map als rot-gestrichelt eingezeichneten Weg. Dieser soll extrem steil sein und über einen Wasserfall führen. Ein paar Mädels berichten, dass sie nur auf dem Po runtergerutscht sind. Ich habe meine alpinen Wanderschuhe an und möchte also jenen Weg gehen. Ich finde zwar ein paar Trampelspuren. Einen Weg finde ich nicht. Alles geht fast senkrecht die Wand hoch. Der Fels ist an vielen Stellen feucht. Mir ist es zu unsicher, da ich alleine unterwegs bin und so kehre ich um und gehe den gleichen Weg zum Strand zurück. Der in Open Street Maps eingezeichnete Weg ist nicht im National Park Führer drin und auch an dem oberen Weg ist es nur ein Trampelpfad der über eine Absperrung führt. Der Weg zurück ist noch einmal sehr schön es gibt viele schöne Ausblicke und die abendliche Sonne taucht die Landschaft in ein weiches Licht.

Ich bin ungefähr 20km gelaufen. Der untere Teil ist der definitiv spannendere und schönere. Abgesehen von dem Weg, den ich nicht gefunden habe ist der Wanderweg nach meinem Empfinden nicht so anspruchsvoll. Die alpinen Wanderschuhe sind völlig überdimensioniert gewesen. Aber zum Joggen über die Felsen war es mit den Wanderschuhen recht einfach 😉 Ich würde sie dennoch das nächste Mal zu Hause lassen und gegen Laufschuhe tauschen. Wasser gibt es unterwegs außer dem Meerwasser wirklich keins.

Solltet ihr vorhaben die 8 Pools zu besuchen unbedingt die Ebbe- und Flutzeiten überprüfen. Die Pools kann man nur bei Ebbe erreichen und auch bei Ebbe muss man mit extrem hohen und überraschenden Wellen rechnen. Am Wochenende nach dem ich dort war gab es an einem Tag 100 Verletzte davon 4 so schwer, dass sie mit Hubschraubern gerettet werden. Deshalb der Hinweis: Achtung Lebensgefahr! Vor und während Selfies sollte man sich hier gut absichern.

2 Gedanken zu „Royal National Park: 8 Figure Pools und brennende Palmen“

  1. Hallo Matthias,

    ein sehr cooles Foto, wie Du da so in den Natur-Pool springst. Wie ich sehe geht es Dir gut. Wie sieht denn dein weiterer Plan aus? Ich wünsche Dir viel Spaß in Australien.

    Viele Grüße aus Dresden
    Stanley

    1. Hej Stanley,
      danke, von dem Foto bin ich auch begeistert. Ich habe mich ziemlich darüber gefreut, als ich es in Vorbereitung auf den Blogbeitrag gefunden habe 😉

      Es wird diesen Sonntag vermutlich noch in die Blue Mountains in der Nähe von Sydney gehen und dann weiter Richtung Süden Melbourne – Kangeroo Island – Adelaide.

      Viele Grüße Matthias.

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