Der Wecker klingelt früh. Zelt abbauen, Auto umbauen und einräumen, Frühstücken und los. Die Rezeption ist noch zu und so verlassen wir ohne zu zahlen den Campingplatz und machen uns auf den Weg nach Kangaroo Island.
Die Straße ist bereits gefühlt überwiegend wie eine Linie durch die Landschaft gezogen. Auf der Ultrakurzwelle gibt es außer Rauschen nur ab und zu ein Knacken zu hören. Auf der Kurzwelle – ich hätte nicht gedacht, dass ich mal wieder auf der Kurzwelle lande – finden wir schließlich noch einen Sender mit Musik. Cruise 1323. Good Times und Great Classics ist hier Programm. Es sind die Songs die vermutlich schon die Eltern und Großeltern australischer und amerikanischer Kinder gehört haben.
Wir überqueren die Grenze zwischen Victoria und sind nun in South Australia. Man wird an der Grenze aufgefordert sein Obst und Gemüse zu vernichten. Nun gut, es ist ein wenig wie mit den Self-Checkins. Es steht kein Grenzbeamter da und kontrolliert uns. Spannender ist die Frage nach der richtigen Uhrzeit, zumal, wenn man eine Fähre gebucht hat. Es gibt in Australien merkwürdige Zeitzonen. Der Unterschied beträgt mal 15, mal 30 und mal 60 Minuten. Zwischen Melbourne und Adelaide sind es 30 Minuten. Wir reisen nach Westen, also gewinnen wir zunächst 30 Minuten.
In Bordertown – kurz nach der Grenze – schauen wir uns weiße Kängurus an. Nach dem kurzen Stop geht es über den Princes Highway auf dem schnellsten Weg nach Cape Jervis. Dort startet die Fähre nach Kangaroo Island. Wir kommen etwas zu früh an und in Cape Jervis gibt es nichts, aber auch wirklich nichts zu sehen. So warten wir im Schatten vor einer Tankstelle bevor wir zum Hafen fahren. Die Überfahrt auf die Insel dauert ungefähr eine Stunde. Nach einer weiteren halben Stunde sind wir am ersten Zeltplatz angekommen. Der Browns Beach Campground ist wundervoll oberhalb des Brown Beachs gelegen. Entgegen des Namens, ist der Sand herrlich weiß und das Wasser ist angenehm warm und ruhig. Der Sonnenuntergang ist fantastisch und so neigt sich ein langer Tag mit vielen Kilometern in den Knochen dem Ende.