Kambodscha – develop & travel https://devmb.de Mein Sabbatical in Asien und Australien. Sat, 18 Jun 2016 06:56:01 +0000 de hourly 1 Dengue in Phnom Penh https://devmb.de/2015/11/17/dengue-in-phnom-penh/ https://devmb.de/2015/11/17/dengue-in-phnom-penh/#comments Tue, 17 Nov 2015 03:29:53 +0000 http://devmb.de/?p=498 In Siem Reap war ich etwas länger als geplant und so will ich auf direktem Weg nach Phnom Penh um dann nach zwei Tagen weiter nach Ho Chi Min in Vietnam zu reisen. Mit dem Bus braucht man über 8 Stunden von Siem Reap nach Phnom Penh. Es gibt Nachtbusse aber dafür ist mir der … „Dengue in Phnom Penh“ weiterlesen

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In Siem Reap war ich etwas länger als geplant und so will ich auf direktem Weg nach Phnom Penh um dann nach zwei Tagen weiter nach Ho Chi Min in Vietnam zu reisen. Mit dem Bus braucht man über 8 Stunden von Siem Reap nach Phnom Penh. Es gibt Nachtbusse aber dafür ist mir der Verkehr in Kambodscha zu gefährlich. Fliegen dauert 30 Minuten und ich habe glück und bekomme einen Flug für 22 USD inkl. aller Gebühren und 20kg Gepäck. Der Bus kostet 15. Also gönne ich mir den Luxus zu fliegen.

Ich bekomme einen Sitz links am Fenster und damit einen gratis Rundflug über die Tempel Anlagen von Angkor. Aus der Luft wird das Ausmaß dieser riesigen Tempel Anlage noch einmal deutlich. An Fotos habe ich gedacht, als der Moment auch schon vorbei war. Bei Arte und Phoenix gab es eine Dokumentation – die regelmäßig wiederholt wird – über Angkor Wat mit Luftaufnahmen die besser sind als meine hätten werden können 😉

In Phom Penh geht das Luxusleben weiter. Ich lass mich mit einem Taxi abholen und entfliehe somit dem Staub der Stadt. Phnom Penh ist im krassen Wandel. Durch die Roten Khmer wurden 1975 fast alle Leute aus Phnom Penh vertrieben. Die Stadt schrumpfte auf ca. 50.000 Einwohner und wächst nun wieder. So wird überall gebaut und auch der tropische Regen schafft es nur kurz den Staub wegzuwaschen.

Im Hostel angekommen bin ich irgendwie ziemlich Platt. Gegen 8 lege ich mich ins Bett und morgens wache ich auf und mir geht es nicht besser. Fühlt sich nach Fieber an. In Siem Reap habe ich es mit Kopfschmerztabletten unterdrückt. Nun ja es ist Sonntag. Montag ist der Unabhängigkeitstag und damit nationaler Feiertag. Es gibt vermutlich nicht viel bessere Tage einen Arzt aufsuchen zu wollen. Versicherung checken, Krankenhaus recherchieren und dann geht es mit dem Tuk tuk in ein nahegelegenes internationales Krankenhaus. Nun gut. Es ist Sonntag und die deutschen und französischen Ärzte genießen ihr verlängertes Wochenende. Ein Kambodschaner hat Dienst. Davon wurde mir im Internet abgeraten. Nun ja. Es sind ja nur Kopfschmerzen, ein wenig Fieber und Durchfall. Bluttest. Dengue Fieber. Volltreffer. Super. Nun ja. Nichts zu machen. Im wahrsten Sinne. Es gibt bisher keine Therapie gegen Dengue. Man kann nur gegen die Dehydrierung etwas tun und jeden Tag die Blutwerte kontrollieren. Zumindest bei der Ersterkrankung ist es nicht ganz so ernst. Nochmal Dengue muss man nicht unbedingt bekommen, dass ist dann durchaus Lebensgefährlich. Es ist Sonntag und der Preis ist heiß. Für die ärztliche Beratung, den Bluttest auf alle möglichen Krankheiten, 2 Liter Kochsalzlösung, ein paar Medikamente darf ich 570 USD bezahlen. In den nächsten Tagen darf ich mich täglich vorstellen und mein Blut untersuchen lassen. Nach 2 Tagen verbessern sich meine Werte. Am Freitag werde ich für Reisetauglich erklärt und bin fast 1.000 USD ärmer. Nun gut, ich hab es überstanden 😉

In der Zeit schätzt man europäisches Essen. Phnom Penh ist sehr französisch geprägt und so gibt es einen Bäcker mit Patiserie gleich um die Ecke. Zu dem einen guten Bio-Gemüseladen in dem es auch allerlei andere Leckereien, wie italienische Nudeln und Parmesan gibt. Mein Hostel verfügt über eine Küche und so koche ich mir eine Hühnerbrühe mit Nudeln um wieder langsam Nahrung zu mir zu nehmen. Später gibt es dann noch eine Bolognese mit dem leckeren Parmesan. Nur italienische Zutaten und etwas Thai-Basilikum. Lecker.

Mein Bruder ist zufällig auch in Phnom Penh und so treffen wir uns auch noch einmal. Im Hostel lerne ich Mehmend aus Istanbul kennen. Er verdient sich ein wenig Geld mit Übersetzungen und Filmkritiken für das Filmfestival in Phnom Penh. Mit ihm und Isabelle – einer Schweizerin – schauen wir uns eine „Dokumentation“ über die Mayas und dem Ende der Welt an. Nun ja. Es ist teilweise eine Dokumentation, teilweise werden doch recht esoterische Meinungen verbreitet. Erst erzählt ein Experte, dass sie aus den Maya Schriften nichts das heute und jetzt betreffend ablesen können und dass es im Mayakalender einen Zyklus gibt. Vom Ende der Welt ist nicht die Rede. Die Filmemacherin fasst es dann dennoch wieder so zusammen, dass man daraus das Ende der Welt ablesen kann und es ja vielleicht mit dem nächsten Zyklus soweit ist. Nun ja. Der aktuelle Zyklus wird noch eine Weile dauern und dann werden sich auch die Esoteriker wieder zusammenfinden.

Neben ein paar Krankenhäusern kann man sich in Phnom Penh mit der Geschichte Kambodschas beschäftigen. Mit Isabelle fahre ich zu den Killing Fields und anschließend noch kurz in das Gefängnis in dem die Leute vorher gefoltert wurden bevor sie auf den Killing Fields umgebracht wurden. Die Khmer sind dabei ähnlich systematisch vorgegangen, wie die Nazis nur die Tötungsmethoden waren andere. Äxte, Bambusstöcker, Eisenstangen oder auch nur ein Baum. Das ganze ist ziemlich erschreckend und man kommt damit sehr schnell in Berührung. So erzählt mir der Taxifahrer, dass er überlebt hat, weil er noch unter 6 Jahren alt war und damit bei seiner Mutter bleiben konnte. Seine Geschwister waren älter und sind alle getötet worden.

Bilder habe ich in Phnom Penh sehr wenige gemacht. Von den Killing Fields und dem Gefängnis keine. Mir ist an solchen Orten nicht nach fotografieren zu Mute. So gibt es heute mal wenig zu sehen.

P.S. Kommentare sind willkommen und werden mit Postkarten belohnt.

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