2100km durchs Nichts. Drei Tage. Drei Tage je 700km im Auto sitzen. Gerd hat seine Pläne geändert und begleitet uns weiter. So können wir uns abwechseln. Unterwegs gibt es recht wenig Sehenswertes und so fasse ich die 3 Etappen hier zusammen. Damit wir nicht den ganzen Tag nur im Auto sitzen, haben wir uns für jeden Tag eine Kleinigkeit rausgesucht.
Devil Marbels
Unsere erste Station sind die Devil Marbels ca. 400km nördlich von Alice Springs. Die Devil Marbels sind runde Granit Felsen und sind für die Aborigines ein heiliger Ort. Sie nennen den Ort Karlu Karlu was übersetzt runde Steine bedeutet. Die Felsen haben einen Durchmesser von 50cm bis zu 6 Metern und wurden durch Erosion über viele Millionen von Jahre geformt. Sie schimmern rötlich, so, dass ich eher an Sandstein als an Granit gedacht habe. Uns überrascht am Parkplatz erstmal ein heftiger Schauer, dem Gerd nicht entkommen ist. Zeit um die Geschichten auf den Tafeln zu lesen. Die wenigsten Geschichten dürfen uneingeweihte, wie wir es sind überhaupt erfahren. Eine Geschichte ist eine Sage über die Entstehungsgeschichte nach der ein Mann einen Gürtel aus Haaren hergestellt hat und aus den Resten der Haarbüschel sind die Felsen entstanden.
Wir fahren weiter und außer riesigen Termitenhügeln und Wolken gibt es an diesem Tag nichts Spannendes mehr zu sehen.
Camooweal Caves
Am Morgen überqueren wir zunächst die Grenze nach Queensland. Kurz nach der Grenze geht es auf einem Offroad Track zu den Camooweal Caves. Auf dem Parkplatz begrüßt uns eine Kuh, die leider nicht so richtig weichen will. Nach einer Weile springt sie über die Absperrung und weicht von uns. Die Höhlen sind aus wasserdurchlässigem Dolomiten Gestein. In den letzten 500 Millionen Jahren hat das Regenwasser bis zu 75 Meter tiefe Höhlen geformt. Wir können das nur erahnen, da die Wege eher am oberen Rand entlangführen. Schön anzusehen sind sie und der Umweg hat sich gelohnt.
Wir kommen gegen 21 Uhr auf unserem Zielzeltplatz an. Eine Buchung haben wir nicht und auf unserer Platzrunde können wir auch nicht erahnen, wo wir unser Zelt aufstellen dürfen. Wir klingeln am Rezeptionshäuschen. Nach den Formalitäten zeigt er uns die Openair Küche mit Dach und erlaubt uns unser Zelt auf der Betonfläche unterm Dach aufzustellen. Schutz vor Regen und keine Außenhaut aufbauen. Dafür harter Beton. Der Rasen war allerdings schon aufgeweicht vom Regen den es hier in den letzten Tagen gab. Wir nähern uns den Tropen und in der Nacht regnet es so heftig, dass wir auf der Wiese gut ins Schwimmen geraten wären.
White Mountains
Auch am Morgen hört es nicht auf zu regnen und so gestaltet sich das Einräumen des Autos etwas schwieriger. Die Straßen sind trotz des heftigen Regens geöffnet und die Überschwemmungen sind geringer als erwartet. Nach etwa vier Stunden erreichen wir unser heutiges Highlight; die White Mountains. Es ist ein kleines Sandsteingebirge mit weißen Felsen. Der Sandstein ist etwas heller, als der der sächsischen Schweiz aber leicht erinnert der National Park an die Heimat. Über eine Offroadstrecke erkunden wir den National Park noch etwas weiter. Spannendste Entdeckung war dabei allerdings eher die Festigkeit der Termitenhügel. Die bauen ihre Festungen auch auf der Straße und ein 5-10 Zentimeter hohe Termitenhügel sieht ungefährlich aus, ist aber wie ein Stein auf der Straße. Unsere Reifen bleiben heile und ich umfahre die meisten der kleinen und größeren Hügel.
Für Townsville haben wir ein Motel vorgebucht und nach 2.100km freuen wir uns auf unsere Betten.
Guten Morgen,
das sind genau die Gegenden, wo ich froh bin die spannensten Dinge in Farbe vor dem Bildschirm erfahren zu können. Schöne Bilder, aber auch sehr viele Kilometer und viel Zeit um das alles zu sehen.
LG
Papa