Etappe 9: Kangaroo Island

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Die Känguru Insel ist 100km südlich von Adelaide und relativ groß. Außer Kängurus soll es auch jede Menge andere Tiere geben. Die Fähre ist mit 468 Dollar hin und zurück wahrlich kein Schnäppchen. Knapp drei Tage haben wir Zeit um die Insel zu erkunden.

Die erste Nacht davon ist bereits um. Der Morgen ist überwiegend grau und so brauchen wir ein wenig um in die Gänge zu kommen. Nach dem alles im Auto verstaut ist geht es Richtung Vivonne Bay. Auf dem Weg dorthin hallten wir an einer recht großen Sanddüne. Little Sahara. Sie ist wirklich nicht groß. Wir leihen uns kein Board aus und gehen mit Schuhen in den Sand und besteigen die Düne. Oben gibt es einen schönen Blick. Ich setze mich auf die Kante und setze die ein oder andere Sandlawine in Gang. Auch mit Po heben ist es eher ein runter robben als runter rutschen. Es ist dennoch witzig. Katrin rollt sich seitlich runter. Sehr amüsant anzuschauen.

Nachdem wir die Sandkiste im Auto verstaut haben geht es weiter nach Vivonne Bay. Unsere erste unbefestigte Straße in Australien. Gravel Road. Eine Belastung für Körper und Auto. Nach 5km und einer gefühlten Ewigkeit kommen wir am Zeltplatz an. Der Zeltplatz gehört der Gemeinde und die hat irgendwo Gelder aufgetrieben um den Platz auf dem wir zelten wollen zu sanieren. Nun ja, dabei hatte man nicht an Zelte gedacht. Wir brauchen zum Zeltaufbau Ewigkeiten. Die Heringe wollten auch mit größerer Gewalt nicht in den Boden. Nach dem wir das Zelt teilweise mit Steinen und teilweise am Auto befestigt hatten, haben wir uns im Zeltlimbo versucht. Das hat bis zum nächsten morgen ganz gut geklappt.

Katrin hat gekocht. Im schönen Abendlicht gibt es ein leckeres grünes Thaicurry. Wir sitzen in der Mitte vom Campingplatz und einem Baum auf dem ein Koala haust. Der Koala sitzt fast über mir und gelegentlich kommt etwas vom Koala runtergeflogen, so dass ich dann versuche nicht ganz unter ihm zu sitzen. Die Vivonne Bay ist super schön und so sitzen wir trotz relativ starken Wind am Strand – geschützt in der Nähe von ein paar Felsen – und trinken den Champagner, den ich vor einigen Wochen bei Aldi gekauft habe.

Am nächsten Morgen geht es weiter. Zunächst zu den Remarkable Rocks. Auf den Postkarten sehen sie eher naja aus. Direkt davor sind sie einfach nur wow. Wir schießen, wie alle anderen Touristen ein haufen Fotos und machen Selfis die etwas länger brauchen. Weiter geht es in den Flinders Chase National Park. Bereits als wir aus dem Auto aussteigen weht uns ein Gerüchchen entgegen. Vorbei geht es zunächst an dem schönen Leuchtturm weiter Richtung Steilküste. Der Geruch wird intensiver und als wir am Aussichtspunkt angelangt sind sehen wir die bereits vermuteten Seekühe. Sie liegen auf den Felsen, spielen im Wasser oder kappeln sich. Besonders schön ist der Anblick der im Wasser spielenden jungen. Vom Leuchturm starten ein paar kleine Wanderwege und so lassen wir das Auto stehen. Der Leuchtturm wurde früher von drei Wärtern betrieben. Drei, weil die Wahrscheinlichkeit dann höher ist, dass alle drei überleben und sie sich nicht gegenseitig abschlachten. So gab es entsprechend für drei Familien Häuser und etwas weiterweg ein Versorgungshaus – quasi Kühlschrank und Speisekammer in einem. Die Wanderung führt entlang der Steilküste und so hat man immer wieder einen schönen Blick auf das Meer, die Felsen und den Leuchtturm. Das Versorgungshaus war in drei Abschnitte eingeteilt, so dass garnicht erst Futterneid aufkommt. An diesem Haus entdecken wir ein großen Lizzard, also Katrin entdeckt ihn. Doreen und ich laufen erstmal dran vorbei 😉

Nach der Wanderung machen wir uns an einem öffentlichen Grillplatz Burger und anschließend geht es 20km über Gravelroad zu unserem Zeltplatz an der Snake Lagoon. Wenn alle Gravelroads in Australien sind wie diese kann das noch ein heiterer Roadtrip werden. Diese Straße war richtig unangenehm. Auf dem Zeltplatz werden wir mit Ruhe belohnt. Außer uns, Kängurus, Vögeln, Possums und vermutlich allerlei anderes Getier, welches wir nicht gesehen haben, sind wir alleine. Der Wind steht günstig und so können wir relativ nah an die Kängurus ran. So sehen wir, dass sie die ganze Zeit im Boden scharren. Später googlen wir, dass sie auch Nüsse, Samen, Wurzeln und Grass essen.

Am Morgen unternehmen wir eine kleine Wanderung ans Meer entlang einer Schlucht. Der Strand ist weiß und unberührt. Die Wellen sind ziemlich hoch und das Wasser ist kalt. Verdammt kalt. Nun ja. Ich geh dennoch rein, aber die Strömung ist mir dann doch zu krass und so bleibt es bei einem kurzen Vergnügen.

Die drei Tage auf der Insel sind wie im Flug vergangen. Kängurus haben wir zwar einige lebende gesehen, aber vermutlich mindestens genauso viele Tote. Auf dem Festland haben wir schon mehr gesehen. Insgesamt war es erschreckend wie viele Tiere auf der Straße sterben. Aber auch wir haben als Vorsichtsmaßnahme ein Kängurukiller am Auto. Bisher kam dieser allerdings nur als Handtuchständer und Sitz zum Einsatz und ich hoffe, dass dies auch so bleibt. Für Kängurus würde ich nicht auf die Insel fahren, aber für die Landschaft und die Artenvielfalt lohnt es sich auf jeden Fall.

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